Der Wille - Die Fähigkeit Dein Leben zu lenken
- 10. Aug.
- 4 Min. Lesezeit
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, was es wirklich bedeutet, dein Leben bewusst zu leben, im Gegensatz dazu, sich von unbewussten Mustern leiten zu lassen?
Wie gestalten wir konkret unser Leben?
Hast du dich jemals gefragt, wie genau du deine Handlungen steuerst?
Benötigst du für jede kleine körperliche Bewegung eine bewusste Entscheidung?
Du steuerst dich und dein Leben durch deine Wahrnehmung – bewusst oder unbewusst!
Genauer gesagt folgst du deinem Fokus – bewusst oder unbewusst. Fast alles richtet sich nach diesem Fokus aus: deine Gedanken, deine Gefühle und deine Handlungen.
Ein bekannter Aphorismus verdeutlicht dies anschaulich:
"Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie prägen deinen Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er bestimmt dein Schicksal."
„Achte auf deine Gedanken“ bedeutet letztlich nichts anderes als „Achte auf deinen Fokus“. Sei achtsam, welchen Gedanken du Raum in deinem Leben gibst, denn genau diese formen deine Gewohnheiten, prägen deinen Charakter und bestimmen schließlich dein Schicksal.
Jeder von uns hat erfahren, dass es nicht leicht ist, Gewohnheiten zu ändern – sei es die Angewohnheit, abends noch lange fernzusehen, obwohl wir wissen, dass ausreichend Schlaf uns guttut, oder die Gewohnheit, ungesunde Snacks zu essen, obwohl wir uns gesund ernähren möchten. Dies liegt daran, dass bereits viel Bewusstsein, viel Fokus und somit Energie investiert wurden, um diese Muster zu etablieren. Eine Veränderung braucht daher deutlich mehr als nur einen kurzen Willensimpuls – die bestehende Gewohnheit hat eine enorme Energie, der ein kleiner Funke zunächst gegenübersteht.
Neurobiologen erklären diesen Prozess folgendermaßen: Jede Gewohnheit entspricht einer Reihe neuronaler Verbindungen in deinem Gehirn, die durch häufige Wiederholung immer stärker und effizienter werden. Anfangs sind diese neuronalen Verknüpfungen noch schwach ausgeprägt, doch mit jeder Wiederholung wird das neuronale Netz dichter und stabiler. Die Gewohnheit automatisiert sich zunehmend und benötigt immer weniger bewusste Steuerung. Um neue Gewohnheiten zu etablieren, müssen wir daher neue neuronale Bahnen formen – und das erfordert beständige Wiederholung und bewusste Übung.
Gewohnheiten lassen sich also nicht rasch und einfach verändern. Was wir wirklich brauchen, ist ein neuer Fokus – eine Investition in neue Gedanken und Gefühle. Gleichzeitig müssen wir alten Gewohnheiten, alten Gedanken und Gefühlen unsere Aufmerksamkeit entziehen. Rückschläge sind dabei fast unvermeidlich.
Was dann oft passiert, ist, dass wir uns selbst verurteilen, wenn uns die Veränderung nicht sofort gelingt. Wir kritisieren uns, halten uns womöglich für schwach und geben dadurch alten Mustern erneut Kraft. Dabei schwächen wir uns für einen Prozess, der eigentlich ganz normal ist.
Weiter unten findest du einige hilfreiche „Kernsätze“, die dir zeigen, wie du dich selbst ermutigen und gezielt unterstützen kannst, um erfolgreich neue Gewohnheiten zu entwickeln, die dich dabei unterstützen können, eine neue Gewohnheit zu bilden.
Es zeigt sich also deutlich: Unser Leben gestaltet sich maßgeblich durch unseren Fokus, unsere Aufmerksamkeit. Nicht alles liegt in unserer Hand, doch für die Dinge, die wir beeinflussen können, gilt dies absolut. Allerdings verändert sich unser Leben nicht sofort grundlegend, nur weil wir uns einmal kurz auf etwas anderes fokussieren. Gewohnheiten verändern sich genauso, wie sie entstanden sind – durch stetige Wiederholung der Aufmerksamkeit, ähnliche Gedanken, Gefühle und Handlungen.
Wie erreichen wir nun einen kontinuierlichen Fokus? Indem wir unseren Willen bewusst einsetzen!
Unser Wille ist die Kraft, die unseren Fokus aufrechterhält. Er ist eng mit unserem Selbst verbunden – ein mächtiges Werkzeug, das wir oft unterschätzen.
Gewohnheiten entstehen meist durch Willen, häufig jedoch unbewusst. Beispielsweise wollen wir Anerkennung von Vorgesetzten und entwickeln dabei unbewusst Verhaltensweisen, die uns erschöpfen und krank machen. Diese Entscheidungen treffen wir oft halb- oder unbewusst.
Wenn wir davon sprechen, uns auf etwas auszurichten, meinen wir damit, dass wir unseren Willen nutzen, um bewusst unseren Fokus auf etwas Bestimmtes zu lenken. Dieser bewusste Prozess beinhaltet, Energie von schädlichen Verhaltensweisen abzuziehen und konstruktive Ziele zu verfolgen.
Sind wir nicht bewusst ausgerichtet, steuern unbewusste Willensimpulse unseren Fokus, etwa darauf, Fehler anderer zu erkennen – weil wir kulturell häufig gelernt haben, eher das Negative als das Positive zu sehen. Wenn du dies ändern willst, braucht es ständiges Üben – und dieses Üben gelingt besser, wenn du dabei freundlich zu dir bist und dich nicht selbst kritisierst.
Um neue Ziele und Gewohnheiten zu etablieren, hilft es, alte Muster genau zu verstehen. Welche Gedanken und Gefühle stehen hinter einer Gewohnheit, die heute nicht mehr zu dir passt?
Meine Coachings und Workshops bieten dir genau hierfür einen geschützten und unterstützenden Raum, in dem du nicht nur alte Muster verstehst, sondern auch konkrete Strategien erhältst, um dein Leben kraftvoller und erfüllter zu gestalten. Nutze die Gelegenheit und vereinbare jetzt ganz unverbindlich ein kostenloses Erstgespräch, um Klarheit und Orientierung für deine nächsten Schritte zu gewinnen.
Für den Psychiater Roberto Assagioli war der Wille die zentrale psychische Funktion. Er verglich ihn mit einem Muskel: Je häufiger wir ihn gebrauchen und trainieren, desto stärker wird er. Je stärker der Wille ist, desto leichter fällt es, uns auf das zu konzentrieren, was wir wirklich möchten. Assagioli unterschied dabei drei Aspekte des Willens: den „Starken Willen“ (wie wir ihn meist verstehen), den „Geschickten Willen“ und den „Guten Willen“. Mehr dazu ein anderes Mal.
Diese 7 Punkte helfen dir dabei, fokussiert und liebevoll mit dir selbst zu bleiben, während du Schritt für Schritt neue Gewohnheiten etablierst:
Lobe dich, wenn du bemerkst, dass du alte Gedanken denkst – denn nur so kannst du dich neu ausrichten.
Lobe dich, wenn du zu neuen konstruktiven Verhaltensweisen zurückkehrst.
Vergib deinem früheren Selbst und erkenne an, dass du stets dein Bestes gegeben hast.
Sei dir der Endlichkeit deines Lebens bewusst – wenn nicht jetzt, wann dann?
Betrachte Ideen und Medien als Nahrung. Frage dich, ob das, was du konsumierst, dich nährt oder dir schadet.
Überschätze nicht, was du kurzfristig erreichen kannst, und unterschätze niemals, was langfristig möglich ist.
Tauche ein in deine Vision für die Zukunft und fokussiere dich dann auf den nächsten konkreten Schritt.
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Ich wünsche dir die Kraft und den Mut, ganz du Selbst zu sein.